Irmgard Knef
Noch da: 100 Jahr, blondes Haar
Irmgard Knef Deutschlands dienstälteste Chanson-Kabarettistin wird 100! Die unverwüstliche, singende und swingende Entertainerin hat anlässlich ihrer bevorstehenden numerischen Dreistelligkeit ein nagelneues Programm geschrieben.
Da knallen die Pointen wie Champagnerkorken, da sprudelt der Witz und prickelt der Esprit. Irmgard lässt es sich nicht nehmen, noch immer mit würdiger Haltung auf den Brettern zu stehen, die die Welt bedeuten. Manchmal etwas wackelig aber immer standhaft. Vergangene Zeiten reflektierend und den aktuellen Zeitgeist kommentierend.
Unter den fitten Hundertjährigen gehört Irmgard Knef zweifellos zu den vitalsten:
25 Jahre Alterskarriere auf deutschen Kleinkunstbühnen halten eben jung und den Geist wach.
Denn noch immer schießt die Grande Dame - auch in ihrer neuen Soloshow abseits des Mainstreams - unerwartet scharf aus der schon etwas steifen Hüfte. Jetzt erst recht. Hundert Jahre und ein bißchen weise aber konsequent blond. Die uralte Berlinerin will es nochmal wissen und nimmt kein Blatt vor den Mund kommentiert Gegenwart, reflektiert Vergangenheit und kramt in ihrem gewaltigen Erfahrungsschatz, den sie gerne mit den Jüngeren teilt.
Mit alten bekannten und unbekannten neuen Songs unterhält sie musikalisch nach wie vor bravourös : „Und irgendwas mit Rosen kommt auch drin vor“ verrät sie schon voll ungebremster Vorfreude auf ihren neuen Abend, an dem sie, wie sie versprochen hat, ganz die Alte bleiben will. Weil sie sich treu bleibt und ihrem Publikum: Mit hundert Jahr noch blondes Haar. „Das hat nix mit Jugendwahn zu tun sondern mit Wiedererkennung - für mich selbst und für mein Publikum.”
Irmgard Knef: Noch ist sie da. Noch erinnert sie mit ihrer Art und Berliner Schnauze an ihre unvergessene Zwillingsschwester Hildegard - die auch immer mitgefeiert wird.
Das wird ein Fest. Alle Kneffreunde, Irmgardfans, Feierwilligen und Bewunderer der hoffnungsvollen modernsten geriatrisch- medizinischen Entwicklung sind herzlich eingeladen.
Von und mit Ulrich Michael Heissig